07.03.2023

Bertram K wechselt von L’Oréal zu Wella

Nach 20 Jahren Partnerschaft mit dem französischen (Haar-)Kosmetikkonzern L’Oréal schlägt Bertram K mit dem Wechsel zu Wella ein neues Kapitel seiner Karriere auf.

Montag, 6. März, 11.00 Uhr. Was gerüchteweise bereits seit Monaten kursierte, wurde nun offiziell verkündet: Bertram K, heimischer Top-Export in Sachen Schnittkunst sowie ikonischer Bühnenakteur, ist nicht mehr Teil der L’Oréal Familie. Nach 20 Jahren Zusammenarbeit nahm der gebürtige Schwechater, der im Vorjahr seinen 50. Geburtstag feierte, beim französischen Weltkonzern seinen Hut und wechselte zu Österreichs Nummer 1 am Markt, der Wella Company. Gemeinsam mit den beiden Wella-Damen Birgit Keppel, zuständig für den Bereich Education in Österreich, und Laila Wüster, Head of Marketing, empfing K Vertreter der Fachpresse in seinem Salon in der Wiener Neubaugasse, um die Neuigkeiten zu verkünden: „Der Wechsel ist für mich eine sehr emotionale Geschichte, aber es fühlt sich gut an, weil Wella versucht, viel für die Friseure zu tun und ich möchte der Jugend etwas weitergeben“, so K. Er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und er verlasse L’Oréal auch nicht mit Groll. Mit dem Wechsel trage er aber auch dem Umstand Rechnung, „dass viele Leute, die ich bei L’Oréal sehr geschätzt habe, nicht mehr da sind.“

Ab Sommer Seminare für Wella
Pandemiebedingt ruhten K’s Bühnen- und Reiseaktivitäten zwischen 2020 und 2022 – stolze 234 Mal war er eigenen Angaben nach während der letzten 20 Jahre in Diensten von L’Oréal im Ausland unterwegs gewesen. Eine Pause, die K durchaus willkommen kam und die er dazu nutzte, frische Kräfte zu sammeln und sein Berufsleben nach neuen Perspektiven abzuklopfen. „So wie vor Corona habe ich das nicht mehr vor, das geht sich von meinem Energielevel nicht mehr aus. Ich hatte die letzten Jahre keine Zeit zu reflektieren, weil ich einfach zu viel gemacht habe und ich möchte kein Spielball mehr sein, der vom einen Land ins nächste g’schupft wird“, gibt K die neue Richtung vor. Sein Abgang sei ein „g’rader“ gewesen, er wolle weiterhin „den Leuten was beibringen“, vorerst hauptsächlich mit Seminaren in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Produkttechnisch sei es ein „organischer Wechsel“, der auch im Salon erst gegen Sommer endgültig vollzogen werde: „Wenn du auf der Bühne stehst, bist du die Speerspitze des Unternehmens und da will ich die Produkte kennen, bevor ich Seminare mache.“ Schließlich wechselten in Österreich viele Kolleg*innen alle paar Jahre die Marke und das müsse aus einer inneren Überzeugung heraus passieren.

Role-Model der „Übergangsgeneration“
Bis zum Start der ersten Workshops will sich Bertram Kainzner, wie K mit bürgerlichem Namen heißt, gemeinsam mit Wella Gedanken darüber machen, wie man den Herausforderungen einer nicht zuletzt durch die Krise(n) veränderten Berufsrealität am besten Rechnung trage: „Klassische Seminare sind mittlerweile ein schwieriges Geschäft, weil Leute aus Angst, dass sie abgeworben werden könnten, gar nicht hingeschickt werden. Und der Altersschnitt von Leuten, die Seminare besuchen, steigt“. Er selbst, gehöre mit seinem Lebensalter von 50 Jahren einer Art Übergangsgeneration an, die mit dem sich Öffnen für neue Dinge für die Jugend mit gutem Beispiel voran gehen solle. Dabei wolle er sich auch selbst bei der Nase nehmen und in Sachen Social Media einen Zahn zulegen: „Vor ein paar Jahren hatte ich um die 30.000 Follower auf Instagram, für mich war das bisher wenig Anreiz. Aber jetzt ist die Zeit, etwas zu tun – schließlich zielt die Bühne in erster Linie auf andere Friseure, Social Media aber auch auf den Endkonsumenten!“ 

„Als Nummer 1 am Markt wollen wir Qualität abliefern und Trends weitergeben. Dafür stellen wir einen Spielkasten mit schönen Marken und Produkten zur Verfügung“, erklärt Birgit Keppel, die sich auf die Zusammenarbeit mit K freut und ihn auch als Role Model sieht, dessen Authentizität nicht nur junge Leute ins Boot holen soll. Abschließend spricht K auch noch einen Bereich an, der ihm naturgemäß besonders am Herzen liegt: „Es gibt kaum Junge, die auf der Bühne eine Rolle spielen – das fängt erst mit 40 oder 45 Jahren an“, so K’s Zusammenfassung des Status Quo in Österreich. Mit seiner Arbeit möchte er auch den Bühnennachwuchs fördern: „Die nächste Generation soll es einmal einfacher haben, auf die Bühne zu kommen!“