Foto: Eva-Maria Tinauer

01.12.2022

Sylvie Meis im Exklusiv-Interview: "Haare sind mir wichtiger als Make-up"

Seit 2020 ist Model und Moderatorin Sylvie Meis Markenbotschafterin von Great Lengths. Im TOP HAIR Austria Exklusiv-Interview plauderte sie über ihre Liebe zu Stylisten, wie sie ihre Krankheit besiegte und welche (Haupt-)Rolle volles Haar dabei spielte.

TOP HAIR Austria: Frauen lieben Haare, Sie vermutlich noch mehr. Was bedeutet volles Haar für Sie?

Sylvie Meis: Dass ich mich wohlfühle! Für mich ist schönes Haar tatsächlich wichtiger als Make-up. Nach meiner Erkrankung damals (Anm.d.Red.: Brustkrebs) bedeutet volles Haar aber vor allem Leben für mich. Eine tolle Haarpracht macht mich selbstbewusster, erlaubt mir, meine Weiblichkeit zu leben. Extensions zaubern volles Haar– selbst für Frauen wie mich, die feine Haare haben, aber von mehr Länge und mehr Volumen träumen.

Was ist wichtiger: Mehr Länge oder mehr Volumen?

Tatsächlich beides! Great Lengths begleitet mich schon fast 20 Jahre: Ich habe mit 25 angefangen und nächstes Jahr werde ich 45 – das ist eine einfache Rechnung! (lacht) Dass ich morgens mit vollem Haar aufstehe, bedeutet mir sehr viel, und ich kann sagen: Ich bin wirklich eins mit meinen Extensions – es sind einfach meine Haare!

Ist die besondere Beziehung zu Haaren auch der Grund für das große Interesse der Haarindustrie an Ihrer Person?

Ich freue mich darüber, denn es ist die Anerkennung eines wunderbaren Marktes. Ich finde es großartig, dass Great Lengths auf meine Haare aufmerksam wurde, ohne zu wissen, dass ich bereits Extensions von Great Lengths trage. Ich bin nach der Anfrage vor Freude hochgesprungen, weil ich trage Great Lengths seit ich 25 bin, und das bin ich! Dass dann genau diese Marke auf mich zukommt ... Ich glaube an diese Momente im Leben, wo es einfach genau passt: Great Lengths wollte mit mir als Markenbotschafterin zusammenarbeiten, und ich habe mir nur gedacht: Wie geil ist das denn? Ich liebe Friseure, und ich hatte auch immer ganz besondere, persönliche Beziehungen zu meinen Friseuren, und ich liebe ihre Leidenschaft und Wärme, ihr Interesse am Leben und den Personen hinter ihren Kundinnen – es sind großartige Menschen!

Foto: Ulrich Hartmann

Wenn Sie Frauen begegnen, die ihre Haare ganz oder teilweise verloren haben: Sprechen Sie ihnen Mut zu oder ist das etwas, das Sie an eine Zeit erinnert, an die Sie lieber nicht mehr erinnert werden möchten?

Durch die Krankheit musste ich etwas erleben, von dem ich nicht im Traum gedacht hätte, dass es mir passieren könnte mit 31. Ich habe mir damals vorgenommen, dass ich, wenn ich diese Sache überleben darf, auch etwas Gutes tun möchte. Ich möchte anderen Frauen Mut machen, ich will ihnen erzählen, dass ich mich damals für Perücken entschieden habe, die nicht nur Abwechslung in meinen Look gebracht, sondern mir auch ermöglicht haben, selbst in einer so heftigen Phase meines Lebens Momente von Weiblichkeit und Glamour zu erleben und zu sehen, dass sogar etwas so unglaublich Schlimmes auch Positives bringen kann. Natürlich geht es bei einer derartigen Krankheit darum, wieder gesund zu werden, aber das Äußerliche – die Schönheit – ist eben auch ein Thema. Ich rede auch mit Frauen, um ihnen zu vermitteln: Hey, du bist nicht alleine! Auch ich war morgens nach dem Aufstehen erst einmal kahl. Das ist die Wahrheit, keine Wimpern, keine Augenbrauen und keine Haare auf dem Kopf. Aber dann ist es wichtig zu gucken, wie fühle ich mich wohl, und für mich waren Perücken der richtige Weg.

Wir haben eine Zeit erlebt, in der viele aufgrund der Pandemie nicht so auf ihr Äußeres geachtet haben. Wie war das bei Sylvie Meis?

Ich war in der privilegierten Situation, dass meine Karriere in der Pandemie einen ordentlichen Schubs bekommen hat, und ich in TV-Sendungen war, wo es auch Styling gab. Für mich war es deshalb wichtig, auch in der Krise die beste Version von mir selbst zu sein. Aber ich habe natürlich Verständnis, dass sich Prioritäten manchmal ändern. Für mich kann ich sagen: Ich fühle mich besser, wenn das Haar sitzt und schön geföhnt ist.

Friseure kämpfen oft gegen das nicht so gute Image, das der Job mit sich bringt. Viele sagen, die Krise hätte das zum Positiven verändert. Lieben Sie ihren Friseur jetzt mehr als vorher?

Ich habe die Friseure in meinem Leben immer geliebt und liebe sie noch. Das hat auch damit zu tun, dass mein Freundeskreis nicht so groß ist und Friseure immer eine besondere Rolle eingenommen haben, für mich gehören sie fast zur Familie!

Foto: Joe Haschek

Es gibt wohl kaum Frauen, die nicht von langem, dichtem Haar träumen. Dennoch scheuen sie den Schritt, zu Extensions zu greifen wegen des Mehraufwands an Pflege etc. Können Sie diesen Frauen ihre Angst nehmen?

Absolut! Ich muss dank Extensions viel weniger Zeit investieren. Ich wasche meine Haare, verwende einen guten Conditioner, aber das würde ich ohne Extensions auch tun. Wenn ich meine Haare lufttrocknen lasse und sie einmal durchbürste, sehen sie schon großartig aus. Manchmal föhne ich sie auch mit der Rundbürste – das dauert etwa acht Minuten. Ich habe immer den Look der 90er-Supermodels geliebt und nun darf ich dank Great Lengths jeden Tag so aussehen!

Wie viel Zeit wenden Sie täglich für ihre Haare auf?

Ich wasche meine Haare nur einmal pro Woche, öfter nur, wenn ich viele Shootings und daher viele Produkte im Haar habe. Ich bin einmal pro Woche für Wash & Blowdry beim Friseur, zum Nachstylen brauche ich vielleicht zehn Minuten.

Sturheit wird meist als negative Eigenschaft verstanden. Sie sagten einmal, es hätte Ihr Leben gerettet, stur gewesen zu sein. Stimmt das bzw. wie gehen Sie heute mit Ihrer Sturheit und der anderer um?

Ich finde Sturheit manchmal tatsächlich gut. Wenn du weißt, dass etwas nicht stimmt und das war ja damals mit meiner Krebserkrankung so, dann solltest du dich auch am besten an das halten, was deine innere Stimme dir sagt, und das habe ich auch getan. Ich glaube schon, dass meine Sturheit, auf keinen Fall nachgeben zu und unbedingt leben zu wollen, mein Leben tatsächlich gerettet hat. Aber ich habe natürlich auch gelernt, dass man auch Gelassenheit braucht, das ist wichtig. Gelassenheit sorgt für weniger Stress, für ein entspannteres Lebensgefühl. Ich habe natürlich auch Verständnis für die Sturheit anderer, aber mit dem Älterwerden wird man etwas lockerer und sollte lernen zu verstehen, dass man sich nicht über alles und jeden Gedanken machen muss.

Foto: Joe Haschek