Foto: Egbert Krupp

11.10.2018

Inhaltsstoffe von Tönungspräparaten, oxidativen Haarfarben und Intensivtönungen

Was steckt drin in den Haarfarben? Hier finden Sie einen Überblick über die Inhaltsstoffe von Tönungspräparaten, oxidativen Haarfarben und Intensivtönungen.

Inhaltsstoffe von Tönungspräparaten

Die Inhaltsstoffe lassen sich in Grundstoffe, Hilfsstoffe und präparat-abhängige Zusatzstoffe einteilen:

GRUNDSTOFFE:

  • Direktziehende Farbstoffe: Fertige, bereits farbige Pigmente, die den Ton der Haarfarbe erzeugen. Sie werden auch Fertigfarbstoffe oder Nuancierungsfarbstoffe genannt. Man unterscheidet nichtionische, kationische und anionische Direktzieher.
  • Lösungsmittel: In diesem Mittel, z. B. Alkohol oder Wasser, sind die direktziehenden Farbstoffe gelöst. Eine alternative Bezeichnung ist Trägersubstanz.

HILFSTOFFE: 

  • Netzmittel: Diese erleichtern das Benetzen des Haares beim Auftragen des Präparates durch Herabsetzen der Oberflächenspannung. Gleichzeitig erleichtern sie das Ausspülen des Präparates aus dem Haar. Als Netzmittel werden sogenannte Tenside eingesetzt.
  • pH-Wert-Regulator: Er sorgt für einen konstanten pH-Wert, wodurch für die Anlagerung der Pigmente optimale pH-Bedingungen herrschen. Hier wird z. B. Zitronensäure eingesetzt.
  • Feuchthaltemittel: Sie spenden dem Haar Feuchtigkeit, z. B. durch den Zusatz von Milchsäure.
  • Duftstoffe: Sie geben dem Produkt einen angenehmen Duft durch Parfumzusätze.
  • Konservierungsmittel: Sie sorgen für eine längere Haltbarkeit des Präparates, sodass es nicht verdirbt, z. B. durch den Einsatz von ­Cetrimonium Chloride.
  • Antistatika: Sie verhindern das Fliegen der Haare, z. B. durch Zugabe von Polyquarternium-16.

PRÄPERAT-ABHÄNGIGE ZUSATZSTOFFE: 

  • Treibgase: Werden auch Aerosole genannt und erzeugen z. B. den Schaum bei Schaumtönungen oder werden in Farbsprays eingesetzt. Gängige Treibgase sind Butan oder Propan.
  • Verdickungsmittel: Diese sorgen z. B. bei Tönungscremes oder Haarmascara für die nötige Konsistenz, damit das Präparat leicht auf­getragen werden kann.

 

Inhaltsstoffe von oxidativen Haarfarben


GRUNDSTOFFE:

  • Farbstoffbildner: Kleine, farblose Moleküle. Diese bilden zusammen mit den Kupplungskomponenten (siehe unten) unter der Zugabe von Sauerstoff große, farbige Pigmente, die sogenannten Oxidationsfarbstoffe. Als Farbstoffbildner wird z. B. Paratoluylendiamin eingesetzt.
  • Kupplungskomponenten: Zusammen mit den oben genannten Farbstoffbildnern bilden diese ebenfalls kleinen, farblosen Moleküle den gewünschten Farbton. Ein Beispiel hierfür ist Resorcin. Zusammen werden diese beiden Komponenten auch als Farbstoffvorstufen bezeichnet. Sie sind für Veränderungen in Farbtiefe und Farbrichtung verantwortlich.
  • Direktziehende Farbstoffe: Fertige, bereits farbige Pigmente, die den Ton der Haarfarbe erzeugen. Sie sind für die Nuance der Haarfarbe verantwortlich. Diese sind lediglich zu einem geringen Anteil enthalten.
  • Alkalisierungsmittel: Dieses sorgt für die Quellung des Haares und die Neutralisation der Stabilisierungssäure des Wasserstoffperoxids, sodass die chemische Reaktion in Gang gesetzt werden kann. Hierfür wird in der Regel eine Alkalität von pH 8 benötigt. Gängige Alkalisierungsmittel sind Ammoniak oder Monoethanolamin.

HILFSSTOFFE:

Zusätzlich zu den auch in Tönungen enthaltenen Hilfsstoffen befinden sich in oxidativen Färbepräparaten:

  • Antioxidantien: Diese stabilisieren die Farbstoffvorstufen, sodass sie nicht frühzeitig mit Luftsauerstoff oxidieren. Hierfür wird beispielsweise Tocopherol eingesetzt.
  • Komplexbildner: Diese sollen Schwermetalle abfangen, sodass diese die chemische Reaktion nicht beeinflussen können.
  • Pflegestoffe: Diese sollen einer möglichen Schädigung durch den chemischen Färbevorgang entgegenwirken.

 

Inhaltsstoffe von Intensivtönungen

Die Inhaltsstoffe entsprechen in der Regel denen einer oxidativen Haarfarbe, der Hauptunterschied besteht darin, dass der Anteil an direktziehenden Farbstoffen höher ist als die Menge der Farbstoffvorstufen. Das heißt, im Vergleich zur oxidativen Haarfarbe enthält sie mehr Direktzieher und weniger Farbstoffvorstufen. Zudem ist die benötigte Alkalität meist niedriger als bei einer Oxidationshaarfarbe.

Schnelle Farbveränderungen liegen im Trend. Nicht nur die klassische Tönung, sondern auch andere Möglichkeiten, seine Haarfarbe rasch und individuell zu verändern, sind gefragt. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen zu Quick-Colours, Tönungen und oxidativen Haarfarben.